„Oh wie süß!“ Dies ist meist die erste Reaktion auf meine Rentier-Bilder. Zugegeben, Rentiere und verschneite Landschaften – das klingt nach einer gehörigen Portion Weihnachts-Romantik. In Lovezero, einem Dorf auf der russischen Kola-Halbinsel, ist dies allerdings Alltagsrealität. Hier leben indigene Rentierhirten, die sich um Herden von mehreren Tausend Tieren kümmern und oft wochenlang mit diesen in den Weiten der Tundra unterwegs sind.
Seit 2012 bereise ich die Region regelmäßig. Auf meinen Reisen durfte ich spannende Eindrücke gewinnen: ‚lustige‘ Rentiergesichter; harte, körperliche Arbeit bei minus 20 Grad; die Weite der Tundra; Rentiere am Strand und Rentierrennen. Von diesen Begegnungen erzählen meine Bildern. Der hautnahe Kontakt zu den faszinierenden Tieren hat für mich zu einer besonderen Verbindung geführt: Mittlerweile bin ich selbst Rentierbesitzer. Milla, meine junge Rentierdame, und zwei weitere Tiere laufen in der großen Herde mit.
Angesichts der derzeitigen Lage habe ich gezweifelt, ob eine solche Veranstaltung angemessen ist. Doch ich wurde von meinen Freunden vor Ort gebeten den Vortrag zu halten. Um zu zeigen, dass Putin nicht für Russland steht. Außerdem präsentiert die Diashow nicht nur romantische Rentierbilder und eindrucksvolle Landschaften. Die Rentierhirten stehen vor besonderen Herausforderungen. Harte körperliche Arbeit, raue Wetterbedingungen und die abgeschiedene geografische Lage sind Hindernisse bei dem Versuch, traditionelle Lebensweisen an die Moderne anzupassen. Auch der Klimawandel ist deutlich spürbar. Diese Herausforderungen werden durch den Krieg nun aus dem Fokus verdrängt, existieren aber natürlich weiterhin.
Die Diashow beginnt am 27.03. um 18 Uhr.
Achtung Raumänderung! Aufgrund von Corona-Schutzmaßnahmen findet der Vortrag in den Räumen von TERRA TECH Förderprojekte e.V. in Marburg (Zeppelinstraße 29) statt. Die Plätze sind begrenzt.
Eintritt frei – Spenden erbeten: Ich sammle Spenden zugunsten der Ukraine Nothilfe von TERRA TECH.