Tag 1 begann mit einem Schock. Kiddys allergische Reaktion vom Vorabend hatte sich zu einer großen Schwellung unter halb der Augen entwickelt. Es war so schlimm, dass sie beim Check-Inn am Flughafen gefragt wurde, ob sie geschlagen worden war. Auch der Rest des Tages verlief nicht ganz so entspannt wie gehofft, aber der Reihe nach.
Pünktlich um 5 Uhr morgens standen wir an der Straße und warteten auf ein Maxi. Ohne Probleme und zu den normalen Preisen kamen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen. Dank Deon, den wir zufällig am Airport wiedertrafen und der wie sich herausstellte beim Flughafensicherheitsdienst arbeitet, konnte Kiddy zur Krankenschwester im Flugpersonalbereich. Leider wusste diese auch keinen besseren Rat, als Kiddy irgendeine Salbe ins Gesicht zu schmieren. Danach gab es einiges Wirr-Warr mit dem Abflug-Gate. An besagtem Gate stand niemand. Als auch nach 20 Minuten keiner eintraf schauten wir auf die Anzeigetafel. Da war unser Flug für ein anderes Gate angeschlagen. Dort nachgefragt wusste niemand bescheid. Als ich endlich eine Dame unserer Fluglinie fand, schickte dieses mich wieder zum ersten Gate. Und tatsächlich 25 Minuten später kam jemand. Da wir dann aber im Flugzeug noch auf Starterlaubnis warten mussten, hoben wir erst mit 1 Stunde Verspätung ab. Somit hatten wir schon kleine Schuldgefühle gegen über dem Bekannten, der am Flughafen in Barbados auf uns wartete.
Der Flug verging super schnell. Nach Start und umfangreichem Menü (Dose Cola und kleine Tüte Chips) setzen wir schon zum Landeanflug an. Unter uns funkelten das klare, türkisgrüne Wasser und die weißen Sandstrände verheißungsvoll.
Die Einreise und der Transport zur Unterkunft verliefen recht problemlos. Die Unterkunft war in Ordnung und lag schön verkehrsberuhigt in Strandnähe (50 m). Außer uns waren nur zwei andere Gäste im Haus und die waren auch recht locker drauf. Der Strand war perfekt mit weißem Sand und klarem Meer.
Der Schock traf uns allerdings im Supermarkt. Das Preisniveau ist fast doppelt so hoch wie das auf Trinidad. Manche Sachen sind unbezahlbar. Also Nudel und Ketchup als Abendessen für die nächsten Tage. Auffällig im Vergleich zu Trinidad war auch die Sauberkeit in den Straße und die totale Ausrichtung auf Tourismus.
Den Rest des Tages verbrachten wir faul am Strand. Beim abendlichen Strandspaziergang entdeckten wir die ersten Krabben.
Am nächsten Morgen hatte sich Kiddys Zustand noch verschlechtert: ein Auge war fast ganz zu geschwollen. Der deutsche Arzt auf Barbados meinte aber am Telefon, dass alle Anzeichen für eine Allergische Reaktion sprechen und diese von alleine wieder abklingt. Es bestehe kein akuter Handlungsbedarf. Mit dieser Aussage machten wir uns auf den Weg einen Teil der Ostküste zu entdecken. Nach einer abenteuerlichen Busreise, der Bus fuhr auch über die kleinsten Feldwege, erreichten wir Sam Lords Castle. Ein geschlossenes Luxus-Hotel. Von einem Arbeitskollegen hatte ich den Tipp bekommen, die Klippen hinter dem Hotel runterzuklettern. Und tatsächlich standen wir nach einigem Suchen an einem Super-Strand. Eine natürliche Felsbarriere hielt die hohen Wellen des Atlantiks ab. Abgesehen von einer Menge Krabben machte uns niemand den Strand streitig. Traumhaft ruhig.
Gegen diese Kulisse konnte unserer Meinung nach Bottom Bay, der angeblich schönste Strand der Karibik zu dem wir anschließend wanderten, nicht bestehen.
Nach einem Schläfchen am Strand fuhren wir mit einem „Musikbus“ (so ganz klischeehaft: knallig gelb, mit lauter Musik und einigen unvorhergesehen Trinkpausen des Fahrers) zurück.
Abends machte ich noch nen Spaziergang nach St. Lawrenz Gap, dem touristischem Zentrum an der Südküste und 5 Gehminuten vom Guesthouse entfernt. Hier gibt es alles was das Touristenherz begehrt. Bars, Restaurants, „einheimische“ Unterhaltung, Joints und Kunsthandwerk.
Mehr Touristenstoff gab es am nächsten Tag. Wir fuhren zur Westküste. Da Kiddy das geplante Schnorcheln wegen ihrem Gesicht ins Wasser fallen lassen musste, wanderten wir an den endlosen Stränden entlang.
Als wir aus dem Bus stiegen und zum Strand kamen wurden wir schon von Leuten belagert, die uns Bootsfahrten und Liegestühle anboten. Außerdem war der Strand mit Menschenmassen gefüllt. Wir entflohen diesem wilden Treiben und ca. 200 Meter später setzte die Ruhe ein. Unterbrochen von Badegängen wanderten wir Richtung Süden. Den weichen weißen Sand unter den Füßen, das türkisgrüne Meer neben uns, die erbarmungslose Sonne über uns. Hier an der Westküste findet man auch die meisten Luxusvillen. Ihre Traumgründstücke grenzen direkt an den Strand. Ist bestimmt nicht schlecht, dort für ein paar Tage zu entspannen.
Allerdings gefiel uns die raue Ostküste mit den zwischen Felsen eingebetteten kleinen Stränden besser.
Abends ließen wir den letzten vollen Urlaubstag mit einem Essen am Strand ausklingen.
Am letzten Tag machte Jimmy, ein Kameramann und Bekannter von Lisa, eine Inselrundfahrt mit uns. Die perfekte Gelegenheit, um mehr über das Leben und die Medienwelt auf Barbados zu lernen und weitere interessante Ecken der Insel zu sehen.
Von Bridgetown (der Hauptstadt) fuhren wir die Westküste hoch. Vorbei an den Luxusabsteigen von Tiger Woods, Toni Blair und wem nicht sonst noch. Dann bogen wir ins Landesinnere ab. Hier ging es in einen Picknickpark. Normal Leute blechen 13 US-Dollar pro Person, für uns VIPs war es umsonst. Außerdem fuhren wir mit dem Auto durch und mussten nicht laufen. Die Aussicht über die Insel war grandios. Von hier wirkte sie doch sehr groß. Generell vergisst man auf Fahrten durch das Landesinnere leicht wie klein (…..) Barbados ist. Man sieht kein Meer, sondern Plantagen und Weiden und fühlt sich in einem großen Land.
Aber dann kamen wir wieder ans Meer. Nach einer Rechtskurve waren wir plötzlich an der Ostküste.
Nachdem wir uns satt gesehen hatten, ging es zurück nach Bridgetown zum Mittagessen. In einem Rum-Shop mit Klimaanlage (Jimmy’s Worte) gab es den berühmten Macaroni-Pie (besser als der auf Trinidad) mit Hühnchen nach Barbados-Art. Beides super lecker und echt billig. So gut und traditionell haben bestimmt noch nicht viele Touristen auf Barbados gegessen.
Bevor Jimmy uns am Flughafen absetzte, ging es noch zum CBC dem Staatsfernsehen von Barbados. Hier bekamen wir eine Tour durch die News-Abteilung und das Nachrichtenstudio. Außerdem erläuterte uns der News-Chef die Arbeitsweise und -politik in seiner Abteilung.
Danach setzte Jimmy uns am Airport ab. Der Check-Inn verlief reibungslos und auch der Abflug war dieses Mal pünktlich. Aus dem Flugzeug sahen wir dann wie klein Barbados ist. Man überblickt wirklich alles und ringsherum sieht man viel Meer. Nach einem Tankstopp auf Grenada erreichten wir 2 Stunden später Trinidad. Hier gab es, dank Briefe von den Praktikumsstellen, keine Probleme mit der Einreise. Die Zöllner wollten auch nur mit uns plaudern und draußen empfing uns eine Parang-Band. Schön wieder zu Hause zu sein.

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