Heute bekommt das Wort “Sauwetter” eine Bedeutung, die jedes der schlauen Borstentiere beleidigen würde. Nicht genug das der Himmel seine Schleusen öffnet, nein es windet auch wie im hinterletzten, schottischen Küstenwinkel, brr. Und ich Idiot radel erst zum einen Ende der Stadt um dann festzustellen, dass ich heute doch in der Uni Vorlesungen habe. Also nicht wie dorthin, ;-). In der Uni erzählt mir Patryk, dass er auf dem Hinweg durch ein vorbeifahrendes Auto noch eine Extradusche verpasst bekommen hat, schön mir haben nur Regen und eisiger Wind im Gesicht gebissen, Glück gehabt. Noch mehr Glück haben Marina und ich auf dem Heimweg, es tröpfelt nur ein wenig. Von der alten Brücke aus sieht der Fluss heute eher wie ein wildes Meer aus. Zwei Stunden später teste ich dann meinen Gleichgewichtssinn. Magda und ich haben uns an der alten Brücke verabredet. Die Überfahrt wird zur surrealen Angelegenheit. Obwohl ich laut der Nagelreihen in den Bodenbrettern sehr gerade fahre, habe ich das Gefühl in einem Winkel von ca. 15 Grad gegen den Uhrzeigersinn zu radeln, sehr interessant. Das Glück mit dem Wetter hatte mich schon früher verlassen, denn während ich Patryk mittags noch nett belächelt hatte, wurde ich kurz vor der Brücke auch unfreiwillig durch ein Auto geduscht. Habe ich erwähnt, dass ich Lappland hasse, ;-).

Die längste Theke von Rovaniemi

Naja, kurz darauf stellt sich das Glück wieder ein. Denn die “Rafting Party” findet nicht in einem kleinen Schlauchboot auf dem reißenden Strom statt, sondern ist ein Indoor-Event, naja zumindest teilweise. Die Aufgabe, die uns gestellt wird, ist 11 Pubs in der Koskikatu, der Stromschnellenstraße, abzuklappern. In einigen Lokalen warten lustige Spielchen auf uns, und in allen natürlich Drinks. Ziel ist es die Spiele gut zu absolvieren und möglichst viele Kassenbons zu sammeln, dafür gibt es Extra-Punkte. Hm, doch lieber raften? Da Magda und ich früh dran sind bzw. die Spanier heute wieder in ihrer Zeit arbeiten, sind bisher nur Finnen anwesend. So kommt es das wir jeder in einer Gruppe netter Finnen landen, ;-). Aber das gute an Trinkspielchen ist ja, nach kurzer Zeit öffnen sich alle, ;-). Und tatsächlich – während wir die erste Aufgabe noch sehr verhalten absolvieren, wir müssen ein Lied schreiben und dazu einen Tanz entwickeln (Anlass sind die anstehenden Präsidentschaftswahlen, dies ist eine Art Unterstützersong, gut da bin ich aus dem Schneider), hilft die anschließende Alkohollage beträchtlich. Die Gruppe lernt sich kennen und schwenkt dank mir auch auf Englisch um. Im Laufe des Abends gilt es dann noch Karaoke zu singen, Punkte beim Schweine-Schmeißen zu erzielen und die virtuellen Bowling-Skills bei WII-Spots rauszuholen. Echt krass wie gerade ich nach 3 Litern Bier und 3 kurzen bowlen kann, jetzt verstehe ich die Freizeit-Kegler und ihr Doping. In so gut wie jeder dritten Bar sehe ich Magda. Da wir ja gerade “Feinde” sind werfen wir uns nur herausfordernde Blicke zu, ;-). Einen Cider und einen weiteren Kurzen später landen wir dann in der Doris-Bar, dem Ziel des heutigen Abends. Dort erfahren wir, dass wir immerhin Platz drei von vier Teams belegt haben. Hm, da müssen die Spielchen schlecht gewesen sein, am Saufen lag es bestimmt nicht. Denn “Frust” spüle ich mit Wasser runter. Das gibt es im Club kostenlos und mein Körper schreit nahezu danach.

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