Heute beginnt der Tag mit einem Ausflug zum Höhlen-Stadt nach Vardzia. Diese wurde im 12. Jahrhundert in den Fels des Berges Eruscheti geschlagen. Auch wenn von der ursprünglichen Anlage, die in ca. 9.000 Räumen bis zu 50.000 Menschen beherbergen konnte, nach einem Erdbeben nur 750 Räume erhalten geblieben sind, ist der Ort beeindruckend. Verteilt auf bis zu 13 Etagen mit zahlreichen Höhlen, engen und steilen Gängen würde er einen herrlichen Abenteuer-Spielplatz abgeben. Allerdings dürften da die Mönche, die nach wie vor noch hier leben, etwas dagegen haben. Aber auch unsere Tour ist schon sehr abenteuerlich – nicht zuletzt aufgrund der kreativen Techniken die einige Gruppenmitglieder gegen die doch stark brennende Sonne erfinden. Das Spektrum reicht von Beduinen, über Dschins und orthodoxen Kirchgängerinnen hin bis zu einem etwas zu orange geratenen Papa Schlumpf, :-D. Wenn heute die Seldschuken nochmals angreifen würden, wir würden sie kampflos in die Flucht schlagen, :-D.
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Autos
Vielleicht ist mal ein Wort zu den Verkehrsmitteln auf den Straßen angebracht. Denn viele tragen deutsche oder niederländische Beschriftungen. Wobei die neuen Besitzer wohl eher die Fahrbereitschaft denn das Äußere zu interessieren scheint. Und so zieht der “Winterdienst” auch bei 30 Grad seine Kreise und der ehemalige Kleintransporter einer deutschen Schreinerei dient jetzt als Minibus. Fahrer die das Außergewöhnlich suchen, greifen auf Fahrzeuge mit Rechtslenkung zurück. Schlechte Neuigkeit für Individualisten: So Außergewöhnliches fahren viele, :-D. Sogar außerhalb der klassischen Rechtslenkungs-Nationen, wie eben hier in Georgien, :-D.

Supra & Tamada
Was nach verschollenen antiken Göttern klingt, ist auf jeden Fall uralt und voller Traditionen. Hinter den Bezeichnungen verbirgt sich ein Festmahl, mit dem wir den Übergang von der Einführungsphase in die Feldforschungstage zelebrieren. Das Spektakel beinhaltet Berge an Essen, Fässer (naja, eher Plastikkanister :-D) voller Wein und eben einen Tamada. Dieser Tamada ist der Toast-Meister. Toast? Nein, er backt nichts, sondern ist für die Trinksprüche an der Tafel verantwortlich. Denn das Zeremoniell die Trinksprüche mit der richtigen Würde sowie Blumigkeit und in einer richtigen Dosierung vorzutragen ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Ich habe das Gefühl, dass vor allem die hohe Dosierung wichtig ist, denn die Menge an Wein erklärt sich bald. Bei jedem Trinkspruch wird das Glas gekippt. Dieses animierte “Saufen” ist sehr effektiv. Aber wer jetzt an Abi-Absch(l)uss-Reisen denkt: Vorsicht die georgische Variante ist eine sehr wichtige soziale Angelegenheit mit Tradition und Kultur. Und sie löst Hemmungen im Nun. Bald sind alle Anwesenden fröhlich und auch bei der deutschen Delegation fallen die Hüllen bezüglich des Tanzens. Apropos deutsch – einer der Trinksprüche lautet: “Auf Deutschland”.  Was zunächst doch eher irritiert, stellt sich schnell als das Gegenteil von nationalistischen Gedanken heraus. Laurenti, unser Tamada möchte damit seine Freude über unsere Anwesenheit ausdrücken, die – wie er sagt – sein Bild von Deutschen ändert und zeigt, dass Deutsche und Kaukasier doch viel gemeinsam haben. Darauf trinke ich gerne. Also: “Gaumadschoss – Auf deinen Sieg.” :-D :-D :-D

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