Der Tag beginnt gut, denn die Bäckerei hat noch zu. Als wir somit viel zu früh am Bahnhof eintreffen, er halten wir die Auskunft der Zug fährt um 8.30 und nicht um 9.30. Wir haben also noch genau 10 Minuten. Manchmal schockt Indien. Wir sind es mittlerweile gewohnt, dass Busse auch mal 30 Minuten später starten, aber eine ganze Stunde Verfrühung? Ist uns noch nie passiert.
Auf dem Bahngleis und im Zug treffen wir nette Menschen, die einen Teil der Strecke mit uns zurücklegen und sich gern unterhalten. Ansonsten verläuft die 9 Stunden Reise recht ereignislos.
Die Aussichten aus dem Fenster auf die Backwaters sind klasse. Leider haben wir wie ich befürchtet hatte Sonnenschein. Kaum beschließen wir die Backwaters aus dem Programm zu streichen, da lacht die Sonne wieder. Dafür haben wir dann wieder Regen, als wir uns den Western Ghats nähern, na super.
Auch die Hotelsuche bessert meine Laune nicht. Die Unterkünfte sind sehr voll. Wenn etwas frei ist, ist es teuer oder schmuddelig. In einem Hotel fahren wir mit einem Klaustophobie-Aufzug in den dritten Stock. Bepackt mit den Rucksäcken können wir uns während der Fahrt nicht rühren und müssen endlich angekommen in umgekehrter Zustiegsreihenfolge wieder aussteigen. Natürlich lohnt sich die Qual nicht, denn die Zimmer sagen uns nicht zu. Endlich finden wir ein Zimmer zu einem fairen Preis, aber der Check-Out um 6 Uhr morgens ist uns dann doch zu früh. Leider reicht die Zeit heute aber auch nicht mehr um in unser nächstes Etappenziel weiter zu reisen. So landen wir schließlich in einem recht schmuddeligen Zimmer. Aber für eine Nacht wird es schon gehen.
Bei unserer Suche nach Abendessen stoßen wir auf einen großen Supermarkt. Es ist der größte, den wir bisher in Indien gesehen haben. Wir nutzen die Chance und decken uns mit Proviant für die nächsten Tage ein. Vor dem Markt gibt es einen Stand der Maiskolben verkauft. Hm, gerösteter Mais bestrichen mit Butter und Chili bildet ein gutes Abendessen. So endet der Tag dann doch versöhnlich.

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