Vor-Weihnachtsgefühle
Vor ein paar Tagen hatte ich ein sehr romantisches Erlebnis im Taxi. Bei dem Gedanken daran laufen mir noch heute Schauer den Rücken runter. Aber der Reihe nach.
Ich hatte Feierabend und brauchte ein Taxi. Die sind um diese Zeit recht schwer zu bekommen und so war ich froh, dass direkt neben mir eins hielt. Dankbar nahm ich auf der Rückbank platzt. Zu meiner rechten saß eine wohlgebaute Dame im knappen Rock. Sorgsam achtete ich darauf nicht zu aufdringlich an sie heranzurücken.
Das Taxi wollte gerade losfahren. Da kam eine noch kolossalere Schönheit angewackelt. Auch sie im Rock und die Lippen verführerisch geschminkt – leuchtend rot, zwei Zentimeter dick. Sie warf sich links von mir auf die Rückbank und breitete sich dort aus. War bis gerade Körperkontakt mit Dame eins noch zu vermeiden gewesen, so saß ich nun eingeklemmt wie ein Hering in der Dose zwischen den beiden Schönheiten. Und wie ein solcher begann ich auch bald in Salzlake zu schwimmen. Etwas Magisches lag in der Luft. Es knisterte und flimmerte. Die Spannung war fast greifbar. Ich spürte wie sich links und rechts die heißen halbnackten Schenkel an meine Jeans schmiegten. Ich war drauf und dran meine Beherrschung zu verlieren. Mein Schweiß rannte in Strömen.
Ob dass nun an dem sehr intensiven Körperkontakt oder an der Temperatur von geschätzten 33° Grad lag, vermag ich nicht genau sagen. Jedenfalls ließ meine Anwesenheit auch die beiden Damen nicht gänzlich kalt. Verstohlen tupften sie sich einzelne Schweißperlchen von ihren prallen Leibern. Und der Versuch von Dame eins, das Knistern und Flimmern durch ein offenes Fenster zu dämpfen, misslang ebenso kläglich wie die Bemühungen der anderen Schönheit, uns durch Wedeln ihrer Pfoten mit Frischluft zu versorgen.
Musikalisch wurde die Szene romantisch unterlegt. Aus den scheppernden Taxi-Lautsprechern ertönte: chrismas time is in the air. –Weihnachten auf Trinidad könnte aufregend werden. Leider stehe ich nicht auf dicke Muttis.

Arbeit
So die erste Arbeitswoche liegt hinter mir. Am Montag sind wir mit einem Meeting in die Woche gestartet und ich habe die Team-Mitglieder kennen gelernt. Die meisten kannte ich schon vom Carifesta. Da sind neben Lisa, meiner Chefin, und Sharon noch Sophie und Sean. Alle außer Sharon sind erst seit kurzer Zeit dabei. Sean auch erst seit Montag. Im Meeting wurde dann der Plan für die Woche festgelegt. Wie sich im Nachhinein herausstellte sollte es für mich sehr ruhig werden.
Abgesehen von drei E-Mails (2 ohne Antwort) und paar Telefonaten hatte ich nichts Spezielles zu tun. Für die Broschüre, die ich ändern sollte, fehlten noch Texte und Bilder. Um mich nicht zu langweilen übernahm ich typische Praktikantenarbeit. Ich legte ein digitales CD-Archiv an. Und immer wieder kam die Ermannung: Wenn du zwischen durch relaxen musst, dann tu das. So bestand meine Woche hauptsächlich aus Zeitung lesen, ein paar CD-Daten in den Rechner eingeben. Unterbrochen wurde diese harte Arbeit von einer Spazierfahrt mit Sean und dem Feiertag am Donnerstag. Den hatte ich auch echt nötig.
Am Freitag wurde es dann mal kurz interessant. Ich durfte an einem Meeting für ein Musikvideo teilnehmen. Der Künstler kam mit seiner Musik und stellte seine Story vor. Es war ganz interessant zu sehen, wie sich aus dem relaxten Umgang im Meeting eine super Idee entwickelte. Ich hoffe ich kann bei der Umsetzung dabei sein.
Nächste Woche soll es laut Lisa für mich mehr zu tun geben. Außerdem haben wir auch Drehs. Ich hoffe davon bekomme ich etwas zu sehen. Es muss auch einfach etwas zu tun geben. Der nächste Feiertag ist nämlich erst in 2 Wochen.

 

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