Am Abend vor unserer Weiterreise haben wir eine gemütliche Diskussionsrunde mit Valerie (Frankreich) und Tomo (Japan). Themen sind zum einen die Situation der EU und natürlich Arbeitsbedingungen in den verschiedenen Ländern. O-Ton Tomo: „Die Leute in Bürojobs arbeiten von 9-17 Uhr oder bis 23 Uhr.“ Und wenn der Chef jemanden zum Essen einlädt, kann dieser nicht ablehnen. Ein Arbeitnehmer ist auch dafür da, sich die Probleme des Chefs anzuhören.
Was wir außerdem lernen ist, dass es in Japan verhältnismäßig wenige Arbeitslose gibt. Tomo schätzt ihre Zahl auf ca. 4%. Arbeiten immer mehr Menschen für Zeitarbeitsfirmen. Es überrascht uns sehr, als Tomo erzählt, dass viele Japaner kein Englisch sprechen. Ich hatte immer gedacht, dass eine technisch so entwickelte Nation auch fremdsprachentechnisch entwickelt sei. Tomo erklärt aber, dass sich Japan immer noch unter einer Art Glocke abschirmt. Sein gebrochenes Englisch sei besser als das Englisch der meisten Lehrer in den weiterführenden Schulen. Naja, dafür können sie sich viele Zeichen merken. Zum Verständnis einer normalen Zeitung muss man um die 6000 Zeichen kennen. Tomo sagt, dass er manchmal ein Wörterbuch braucht um einzelne Zeichen zu verstehen. Er kennt ca. 10.000 Zeichen, aber insgesamt gibt es ca. 200.000. Der Vorteil der Zeichenschrift ist ihr Platzbedarf. Zwei Seiten in japanischer Zeichenschrift nehmen ins Englische übertragen vier Seiten ein.
Aber auch mit Valerie gibt es einiges zu bereden. Schulsysteme in Frankreich, Reisen durch Europa und seine Einstellung zur EU. Außerdem lernen wir, dass sein Vater aus der Karibik – genauer von Martinique – stammt. So ist es ein super netter Abend.

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