Wir beschließen noch einen Tag in Kumily anzuhängen. Um einfach etwas rumzuhängen und unsere Wäsche zu waschen. Eine super Idee wie sich herausstellt. Denn nachdem wir gewaschen haben beginnt es leicht zu regnen. Der Regen lässt zwar nach, aber die klamme Luft verhindert die Trocknung der Klamotten.
Ansonsten passiert nicht viel. Ich gönne mir nur eine Rasur. Die erste nach zwei Wochen. Da mein Rasierapparat in Bangalore kaputt gegangen ist, beschließe ich mich mal in einem Friseurladen rasieren zu lassen. Zugegeben etwas komisch finde ich den Gedanken schon, eine wildfremde Person mit einem Messer an meinen Hals zu lassen. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Und der Mut lohnt sich. Für gerade mal 40 Cent gibt es eine super angenehme Rasur. Mit zwei Rasurgängen, Gesichtsmassage und Rasierwasser. Ist sehr entspannend. Meine Angst ist schnell vergessen. Der Barbier wundert sich nur, dass er auch meine Oberlippenpartie enthaaren soll. Ohne Einwand meinerseits hätte er mir einen Schurrbart stehen lassen. Dazu muss man wissen, dass ca. 95% aller männlichen Inder einen Schnurrbart pflegen. In manchen Gegenden drängt sich der Eindruck auf, Haar auf der Oberlippe stehen für Männlichkeit. Gut, dass mein Selbstbewusstsein so groß ist, dass ich auf öffentliche Zurschaustellung meiner Männlichkeit verzichten kann.

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