Rückblende: 9.8. – 5:45 Der Wecker klingelt, auf ins Bahn-Abenteuer. Und das beginnt vertraut. Denn als wir am Bahnhof ankommen, begrüßt uns eine Lautsprecherdurchsage: „Der IC nach Hamburg wird aufgrund einer Signalstörung zwischen Oberwinter und Bonn etwas später eintreffen.“ Die zweiminütigen Lageberichte summieren sich insgesamt zu einer zwanzigminütigen Verspätung. Aber wir haben ja Zeit und auch Glück. Denn unser Wagon ist heute kürzer als geplant und alle Reisenden mit einer Sitznummer über 92 müssen um einen freien Platz kämpfen. Das bleibt uns erspart. Vier Stunden später sind wir in Hamburg. Die Stadt empfängt uns mit einem Mix aus Sonne, Wolken, Wind und Regen. Aber insgesamt passt das Wetter und wir entdecken genug. Vor allen Planten und Blomen ist toll. Der Abend klingt gemütlich bei Christel und Jürgen aus. (Blende – Ende)

7:05 Mit unserem Gepäck und zwei Beuteln Not-Proviant aus Hamburg (Danke Jürgen) sehen wir aus, als wenn wir für Monate vereisen wollten, aber wer weiß ;-). Heute ist der Zug pünktlich und außerdem luxeriös und sehr sauber. Die entspannte Fahrt bringt mich so hoch in den Norden wie noch nie. Hinter Lübeck sehe ich das erste Mal die Ostsee, dann fahren wir auf Fehmarn auf die Fähre nach Dänemark. Auf dänischer Seite erreichen wir um 12:12 Uhr Kopenhagen. Hier wundern wir uns kurz, denn der X2000 den wir laut Plan in Malmö nehmen sollen, steht auf dem Nachbargleis. Bevor wir uns aber einig sind, ob wir ihn nehmen sollen, fährt er ab. Also fahren wir planmäßig mit der Regionalbahn nach Malmö. Auch die ist luxeriös im Vergleich zu deutschen Bahnen. Höhepunkt der kurzen Fahrt ist die Brücke über den Öresund, nichts als Schiffe und Meer.
In Malmö wird es etwas hektisch, denn unser Regionalzug hat Verspätung und die Zeit zum Umsteigen sinkt auf 6 Min. Aber alles wird gut und wir sind an Bord als der X2000 um 13:14 abfährt. Während der Fahrt versuche ich den ersten Flirt mit einer Schwedin. Nur schade, dass die Dreijährige durch meine Lächeln und den schaukelnden Zug so aus dem Tritt kommt, dass sie sich den Kopf am Stuhl stößt, sonst hätte echt etwas aus uns werden können. So hat sie Kopfschmerzen und ich bleibe mit einem gebrochenen Herzen zurück, ;-).
Um 17:30 erreichen wir Stockholm. Im Gegensatz zu Kopenhagen ist der Bahnhof sauber und modern. Leider fehlt eine richtige Touristeninformation, die Internetterminals sind nicht sehr hilfreich und es gibt auch keine Stadtpläne in den dafür vorgesehenen Ständern. Auch nach einem Geldautomaten suchen wir eine Weile.
Dafür führt und der Fußweg zum Hostel durch Gamla Stan der Altstadt von Stockholm. Hier ist es echt schön. Unser Hostel ist auf sich auf einem Schiff. Der Schlafraum ist einfach aber sauber und man hat einen super Blick auf Gamla Stan. Dorthin machen wir uns auf den Weg, um einzukaufen und Abendessen aufzutreiben. Und hier trifft mich zum ersten Mal der skandinavische Preishammer, alles kostet gefühlt mindestens 20% mehr als zuhause. Aber die Schönheit Stockholms lenkt mich schnell ab. Die engen Gassen der Altstadt und die Lage auf den vielen Inseln (an jeder Ecke ist Wasser) kommen bei dem traumhaften Wetter besonders gut zur Geltung. Ich glaube ich bin verliebt in diese Stadt. Meine neue Liebe tue ich so nachdrücklich kund, dass mir von finnischer Seite mit den mafiösen Methoden der nicht vorhandenen Großfamilie gedroht wird. Aber ich lasse mich nicht einschüchtern und schlafe glücklich und zufrieden an Bord des sanft schaukelnden Schiffs ein.

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