So schnell können sich Pläne ändern. Montagabends hatte ich mich das erste Mal in die Finnland Reiseführer vertieft, um das Interrail-Couchsurfing-Abenteuer mal grob zu planen und Dienstagmittags biete sich die Gelegenheit zur Dienstreise nach Eritrea. Klar sage ich nicht nein, wobei wenn ich gewusst hätte was es für einen Stress mit dem Visum gibt…
Aber der Reihe nach. Wir beantragen mein Visum mittwochs und ich plane den Umzug und die Abschiedsfeier wie gehabt. Alles läuft super, freitags entscheide ich mich, die Reise in den Norden endgültig nach hinten zu schieben und voll auf die Karte Eritrea zu setzten. Neuigkeiten wegen meinem Visum gibt es noch nicht, dafür wird der Abschied zum rauschenden Fest.
Samstags übergebe ich meine Wohnung. Dank vieler netter Menschen, darf ich dann in Marburg Couchsurfing betreiben und lerne die Stadt und einen Teil ihrer Bewohner noch ganz neu kennen (ich glaube ich werde mir im Januar gar keine feste Bleibe suchen, sonder weiter so herum tingeln, ;-0). Außerdem habe ich viel mehr Zeit für Geburtstags- und Hochzeitsbesuche, weitere Abschiedsfeiern und – zumindest theoretisch – für meine Hausarbeit. Dafür nervt die Visaangelegenheit ein wenig, denn ich habe immer noch keinen positiven Bescheid. Zum Hintergrund, um ein Business-Visum zu bekommen, benötigt man eine Einladung aus Eritrea. Diese wird derzeitvom Arbeitsministerium ausgestellt und von einem Protokollbüro an die Botschaft in Berlin gefaxt (diese Regelung kann sich immer mal ändern). Leider lassen sich beide Instanzen ein wenig Zeit, sodass ich fast Blut und Wasser schwitze.
Mittwochs kommt zwar Nachricht aus Eritrea, dass der Einladungsbrief da ist. Aber die Botschaft in Berlin weiß noch nichts, denn der Protokollbeamte lässt sich Zeit.
Freitags habe ich dann endlich die Bestätigung: Ja, das Visum ist im Pass. Jetzt muss der Pass nur noch nach Marburg. Der Kurier verspricht, das gute Stück am Montag bis zwölf anzuliefern, puh am Ende wird alles gut. Naja, aber wir sind noch nicht am Ende. Sonntags fällt Gangolf auf, dass wir nicht nachmittags, sondern bereits um 12.50h fliegen werden. Zu spät für den Kurier. Also gilt es andere Wege suchen. In ein paar hastigen Telefonaten kann ich klären, dass wir den Pass auf dem Weg zum Flughafen abholen können. Sollte es so einfach sein? Wir werden sehen, alles zu seiner Zeit. Jetzt ist die Zeit noch mal schnell was loszuwerden. Liebe Familie, liebe Freunde, liebe Marburgis (wobei das doch dasselbe ist):
Ke aleboga thatti, merci, shukran, thank you, spasibo, gracias, kiitos, yekeniyeley, tanks man oder einfach DANKE, DASS ES EUCH GIBT.

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