Peng! Ich bin geplatzt. Hm, so dramatisch ist es zum Glück nicht. Aber dieses Ende rückt bedrohlich nahe. Dies habe ich der georgischen Küche und vor allem der damit verbundenen Gastfreundschaft zu verdanken. Denn bisher haben wir jeden Tag zwei Mal warm gegessen oder besser gesagt, uns gesittet mit Köstlichkeiten vollgestopft. Dabei bekommen die Gäste natürlich das beste und meiste ab. Irgendwann machen die beständigen Aufforderungen, doch noch mehr zu essen, fast agressiv, ;-). Dabei sind sie sehr wahrscheinlich nur der Versuch eine Lösung für das Nahrungsmittelproblem zu finden. Denn wie im Tischlein-Deck-Dich werden georgische Tafeln einfach nicht leer, auch nach dem ausgiebigsten Festmahl könnte man von den Überresten noch ganze Armee ernähren. Hier könnten Gäste bestimmt neue Wege aufzeigen, aber mein Magen und ich verabschieden uns aus der Suche nach Lösungen für dieses Dilemma. Wir folgen ab heute wieder unserem Rhythmus.
Leider saugen die Mücken in Zugdidi – es gibt ohne Übertreibung etwa 10 Millionen pro Nacht ;-) – auch nur Blut. Wenn sie Fett saugen würden, würde ich jeden Stich bejubeln und innerhalb von einer Nacht mein Wunschgewicht erreichen. So aber belasse ich es bei Fluchen und Kratzen. Denn die elektrische Wunderwaffe mit dem schönen Namen „Pif Paf“ versieht ihren Dienst mit eher geringer Lust. Vielleicht koaliert sie ja mit den Mücken oder stachelt deren Blutlust nur noch an. Psychotika und andere Drogen befeuern ja auch menschliche Auseinandersetzungen. Hm, dieser Konflikt ist zwar nicht unser Thema, so von einem sehr subjektiven Standpunkt aus erscheint er aber sehr erforschenswert, :-D.

Wahlkampf
Nach dem gestern die Opposition dran war und ein Konzert in Zugdidis Zentrum mit Shin organisiert hatte, legt heute die Partei des Präsidenten nach. Ihre Anhänger organisieren nahe der Grenze ein Jugendcamp mit Konzert. Wir fahren hin. Die Qualittä des Konzertes hält sich in Grenzen, aber die Aufforderung für das TV die Zahl der Zuschauer zu erhöhen indem wir uns in die Menge mischen ist interessant. Außerdem ist die Kulisse genial. Die überwucherte Festung könnte als perfekter Schauplatz für Fantasy Verfilmungen oder Folkkonzerte dienen. Von der Festungsmauer kann man nach Abchasien blicken. Allerdings wirklich nur blicken, nicht fotografieren. Dies erklärt der Soldat, der auch auf der Mauer steht, recht nachdrücklich. Hm, ob sich die alte Festung freut, nach Hunderten von Jahren mal wieder gebraucht zu werden und militärischen Nutzen zu haben?

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