Der Taxidienst zum Flughafen inklusive kleiner Rundfahrt ist perfekt (danke Thomas) und wir stehen schon vor neun Uhr am Check-Inn. Außer den freundlichen Damen hinter dem Schalter ist niemand da und so haben wir bereits fünf Minuten später alles geregelt. Mehr Probleme hat Hermi, der ne ganze Weile nach einem Parkplatz sucht, aber schlussendlich gelingt es doch. Mit Hermi vergeht die Zeit bis zum Boarding recht fix und wir müssen uns fast schon beeilen im „duty-free Shop“ noch ein Gastgeschenk für Deniz (unserem türkischen Kontaktmann in Indien) zu bekommen.
Der Trip nach London vergeht dank Zeitung und ausgeteiltem Studentenfutter wie im Flug. In London müssen wir ca. 20 Minuten warten, bis uns ein Bus am Flugzeug abholt. Dafür können wir beobachten wie sorgfältig die starken Männer unser Gepäck auf die Gepäckwagen werfen. Naja, immerhin ist es schon mal in London angekommen. Dann beginnt der Abenteuerspaziergang von einem Gate zum anderen. Der Flughafen London Heathrow ist riesig. Ich habe eher das Gefühl in einer Stadt zu sein. Der „duty-free Bereich“ erinnert stark ans CentrO in Oberhausen. Aber der Reihe nach. Dank der Pläne (den gab es beim Check-Inn in Düsseldorf) wissen wir und die mitreisende Konkurrenz in welche Richtung wir drängeln müssen.
Nach einem kurzen Pinkelstopp gilt es die erste Hürde zu nehmen: die Handgepäckkontrolle. Anders als in Düsseldorf ist plötzlich nur noch ein Handgepäckstück pro Passagier erlaubt und selbst die Kameratasche zählt in dieser Wertung. Also heißt es alle Sachen in die unsere Jacken- und Hosentaschen sowie in die mitgebrachte Plastiktüte zu stopfen. Aber das gelingt Kiddy recht problemlos. Allerdings verlieren wir natürlich Zeit auf mitreisende Konkurrenz. Doch die machen wir am nächsten Hindernis mehr als wett. Beim Sicherheitscheck (mit Schuhe ausziehen, echt ekelig für den Beamten, grins) lotst uns ein netter Sicherheitsmann nämlich in den Schnellabfertigungsschalter für die Passagiere der 1. Klasse. Warum wissen wir nicht, da die Schlangen an den anderen Kontrollpunkten aber endlos lang waren, sind wir natürlich sehr froh. Hierdurch erarbeiten wir uns einen enormen Vorsprung vor den anderen Teilnehmern des Wettlaufs und wir sitzen als erste im Bus.
Auf dem weiteren Weg laufen wir zu nächst durch den CentrO-ähnlichen duty free Bereich und gleiten gemütlich auf Laufbändern an schönen Bildern vorbei. Alles in allem beträgt der Weg bestimmt einige Kilometer und laut Plan soll er ca. 75 Minuten dauern. Das ist aber dann doch etwas übertrieben, obwohl je nachdem wie lange man am Sicherheitscheck wartet…..
Im Wartebereich vor dem Gate treffen wir dann auf erste indische Familien. Und es ist so richtig klischeehaft: Frauen in Saris mit Punkten auf der Stirn, kleine Männer mit Schnurrbärten, etc. Außerdem stehen hier einige Mädels in unserem Alter, die garantiert als Praktikanten nach Bangalore wollen.
An Bord sind wir sehr vom Komfort überrascht. Jeder Sitz hat seinen eigenen kleinen Monitor, es gibt Filme und Computerspiele während des Flugs. Zudem gibt es ein Paket mit Kopfhörern, Schlafbrille, Zahnputzzeug und warmen Socken. Und dann das Essen: Die Zusammenstellung des Abendessen lässt kaum Wünsche offen. Allerdings ist Kiddys vegetarisches Essen laktosefrei, so dass es kein Dressing für den Salat gibt und auch der Schokoriegel fehlt bei ihr (Haha).
Da das Flugzeug nur zu ca. einem Drittel besetzt ist, hat fast jeder Passagier Platz es sich auf drei Sitzen zum Schlafen bequem zu machen. Und wir bekommen tatsächlich ein wenig Schlaf. Kurz vor dem Frühstück bieten sich herrliche Aussichten auf die Lichter indischer Großstädte. Das Ganze ähnelnd einem Blick an den Himmel. Beim Frühstück hat Kiddy dann die Nase vorn. Nicht nur, dass sie es wieder als erste bekommt, nein mein Frühstück ist typisch englisch. Mit in Fett schwimmendem Spiegelei, Schinken und Würstchen. Dafür bekomme ich einen Jogurt.
Kurz darauf setzen wir zur Landung an. Es ist echt beeindruckend wie schnell die Temperatur zunimmt. Von -1° zu Beginn des Landeanflugs steigt sie auf 23° wenige Meter über dem Boden. Und das um 3.30 Uhr morgens. Die Hitze hat uns wieder.
Nach der Landung geht es dann etwas langsamer voran. Zwar bekommen wir am Einwanderungsschalter problemlos den Stempel in den Pass, doch das Gepäck lässt ewig auf sich warten. Dafür können wir Inder beobachten. Und uns wundern was, die indischen Mitreisenden so alles mitgebracht. Drei Schrankkoffer pro Person sind der Durchschnitt.
Mit unserem Gepäck machen wir uns auf den Weg zur Ankunftshalle. Hier warten wir, durch eine offene Glastür, von der geifernden Meute der Taxifahrer getrennt auf Deniz (Danke Janina, der Tipp war gut).

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